Vorgetragenes Dankgebet:
Heiliger Apostel Jacobus, 
 
Als Apostel bist Du du durch die Welt gezogen. 
Du bist vielen Menschen begegnet. 
Du hast Die Botschaft von Jesus verkündet. 
Die letzten sechs Tage sind wir von Vigo nach Santiago gepilgert. 
Wir waren, wie die Jünger von Emmaus unterwegs. 
In Stille, im Gebet, im Gespräch. 
Wir sind alleine gelaufen und zusammen. 
Wir hatten Tränen in den Augen viel Lachen im Herzen. 
Wir sind wunderbaren Menschen begegnet, 
die uns neue Perspektiven aufzeigen unser Leben zu gestalten. 
 
Heiliger Jacobus, 
Auf den Straßen und  Wege gingen schon seit vielen Jahrhunderten 
Menschen um Gott und Jesus zu begegnen. 
Wir haben erfahren, daß wir ein kleiner Teil des gesamten Weges sind.
Wir gehören dazu obwohl wir so wenig dazu beitragen können. 
Heilige Jakobus wir konnten Gott erfahren in unserem Herzen 
und unsere Seele. 
Bitte bei Gott für uns, unsere Gruppe mit deren Familien 
und jeden einzelnen. 
 
Heilige Jakobus, 
bitte beim Herrn dafür, dass wir den Geist dieses Weges, 
die Menschen denen wir begegnet sind, 
unsere Freundschaft und Geborgenheit untereinander auch 
in unseren Alltag hinein tragen, 
damit wir lebendige zeugen von Jesus Christus werden.

Obwohl wir bereits seit 24 Stunden in Santiago de Compostela sind und sehr oft vor der Kathedrale standen, hat keiner von uns diese betreten.
Wir sind fünf Tage gemeinsam gepilgert und so wollen wir auch gemeinsam zur Pilgermesse um 19:30Uhr gehen.
Unser Treffpunkt ist um 19:10 Uhr am Südportal, doch ich fange die Gruppe vorher ab, die von einer Führung in englisicher Sprache auf dem Dach der Kathedrale war.

Die Kirche ist voll, sehr voll! Kein Sitzplatz mehr zu ergattern und viele Menschen stehen an den Gängen in den Haupt-, und Seitenschiffen.
Für unser Pfarrer der Mitzelebrant sein wird und Sebastian als Messdiener gilt es so zügig wie möglich durch die Menschenmege zur Sakristei zu kommen. So sind diese zwei Mitpilger schon mal ‚versorgt‘. Für die restliche acht wird es nun sehr spannend werden einen geeigneten Platz zu finden und lese aus ihren Gesichtern die Ratlosigkeit einen zu finden. Nach einem kurzen Gespräch und Hinweis mit einem Menschen der Security der Kathedrale, öffnet sich der abgesperrter Bereich der zu Plätze vor dem Hauptaltar abschottet. Dort setzen wir uns hin. Sieben auf der linken Seite und ich alleine auf der rechten. Wir sind alles sehr Perplex in der ersten Reihe sitzen zu dürfen und alle können es nicht begreifen was gerade hier passiert. So weit vorne, abgeschottet vom Trubel, mit Sitzplatz vor dem Altar in der die Messe gleich stattfinden wird.

Eine Nonne übt derweil mit allen Kirchenbesucher die Lieder die während der Messe gesungen werden. Sie wirkt sehr streng und verlangt von uns allen das Mitsingen ab. Sie singt es vor und danach die Gemeinde. Will aber nicht so recht klingen. Es wird wiederholt. Doch als sie uns alle anlächelt und sagt „das Gott für uns immer da ist und wir sollten uns freuen“, da singt die gesamte Kirche voller Freude mit.

Zwei von uns kommen zu mir und wollen mir Gesellschaft leisten, doch ich sage ihnen das es so ist wie es ist, denn ich werde in der Messe die Lesung aud spanisch vorlesen und das dies der Platz dafür ist. Sie setzen sich wieder zu den anderen. Tobias hat ein Dankesgebet (siehe oben) in die Hand gedrückt bekommen, den soll er später am Microfon den Apostel Santiago vortragen. Das Gebet ist auf deutsch. So sind wir nun alle gespannt von dem was da kommt.

Die Orgel stimmt an und die Messe beginnt. Von der Sakristei bis zum Altar sind ca. 30m zu laufen. Die Menschenmenge die auf dem Gang steht wird von der Securiy gebeten zur Seite zu gehen damit die Zelebranten einen freien Einzug haben können.
Vorneweg gehen die Messdiener, da es nur einer ist könnt ich euch vorstellen wie er heisst, danach gefolgt von den acht Mitzelebranten und zum Schluss der Hauptzelebrant. Es fällt sehr auf das Sebastian ein Kopf grösser ist wie die Nachfolger…(da hab ich an was lustiges gedacht)

Die Messe beginnt. Es ist eine Marienmesse. am 12. Oktober ist Feiertag und der Tag der ‚Virgen del Pilar‘. So ist eine Novene vor diesem Tag angesetzt. Die Barocke Orgel mit den zwei spanische Trompeten Registern ertönt und lässt die Kirche beben.

Unsere Pilgergruppe wird am Anfang des Gottesdienstes erwähnt und begrüsst, so wie auch alle andere Pilger aus aller Welt die am heutige Tag in Santiago angekommen sind.
Im laufe der Messe wird die Lesung gelesen und nach dem Evangelium wird das Dankesgebet an den Apostel Jakobus (Santiago) von Tobias vorgetragen. Danach ergreift der Zelebrant das Wort und bedankt sich bei uns für das Gebet und für unsere christliche Pilgerfahrt. Er bietet den Apostel uns ein Lebenlang zu schützen und uns bei unseren Herrn uns zu erwähnen (der Apostel).

Zur Kommunion sind in der Kathedrale mindestens acht Kommunionhelfer nötig. So sind sieben Pfarrer und ein Messdiener verfügbar. Sebastian wird vom Zelebranten gefragt ob er Akolyth sei. Da er es nicht ist schaut er auf unseren Pfarrer  und dieser segnet und beauftragt Sebastian mal kurz und fertig ist der neue Kommunionhelfer. Vielleicht wird er nun auch in unserer Gemeinde eingesetzt. Vor dem Segen, wird in der Katherdale von Santiago das große Weihrauchfass quer zum Haupschiff geschwenkt. Dafür sind acht kräftige Männer nötig die diesen Mechanismus über ein Seil und Umlenkrollen in Bewegung setzen. Sie heissen Tiraboleiros. Diesen christliche Tradition so nah mitzuerleben wird eine bleibendes Erinnerung in unseren Köpfen bleiben.
Nach dem Segen fallen wir uns alle vor dem Altar in die Arme und es fliessen soooo viele Tränen, aus Dankbarkeit, aus Freude, aus Achtung vor dem Herrn und vor uns selbst.

Danke das ihr euch alle auf dieses schier unbeschreibliche Pilgerabenteuer eingelassen habt.

Juan