Zehn Frauen machten sich abermals auf, ein Wochenende gemeinsam zu verbringen. Es ist schon das sechste Wochenende, das wir so in der Art miteinander genießen durften. Unsere Pastoralreferentin, Bettina Ickstadt, leitet und führt durchs Programm. Das Thema, um das es diesmal intensiv ging, war „Maria“, die Gottesmutter.
Ein „Mütter-Thema“ also! Das sprach uns alle an!

Wir beleuchteten Maria von allen Seiten. Hatte sie nicht auch Probleme mit ihrem heranwachsenden Sohn ? Muss sie nicht auch manchmal dem Verzweifeln nahe gewesen sein, weil er nicht auf sie hörte? Wurde sie nicht auch von ihrem Sohn zurück gewiesen – „Du brauchst mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe, Mutter!“ Das alles kam uns sehr bekannt vor und wir berichteten aus unserem Alltag, sahen Schwierigkeiten und Parallelen. Wir diskutierten auch ohne das Besetzen des „heißen Stuhles“ sehr kontrovers die „Kirchen-Mutter“, das Thema Einzelkind und Sündenfreiheit. Maria, das war klar, ist nicht unbedingt so, wie sie immer dargestellt wird. Maria, das war klar, geht mit gutem Beispiel voran.
Aber: Hatten und haben wir schon die marianische Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die sich so vehement gegen uns stellen? Konnten und können wir unsere Teenager und auch schon (mehr als) volljährigen Kinder entspannt loslassen in die Welt mit der festen Gewissheit, es wird alles gut werden?

Uns kam es eher so vor, als lägen wir wie Steine in der wilden Brandung des Meeres. Von allen Seiten brechen Wellen auf uns nieder, wirbeln uns, stoßen uns um.
So gestalteten wir Steine, die wir uns gegenseitig schenkten verbunden mit ermutigenden Worten bzw. Bildern. Jede von uns stellte ihre ganz eigene Sicht auf Maria als Collage auf einer Leinwand dar.

Ein weiteres „Bild“, mit dem wir uns auseinandergesetzt haben, war eine große Spirale mit bunten Tüchern auf dem Boden ausgelegt. Im Verlauf dieses Weges fanden wir ausgewählte Bibeltexte, die einzelne Begebenheiten aus dem Leben von Mutter Maria und Sohn Jesus beleuchteten.

Viel zu schnell ging die Zeit um! Der Gottesdienst zum Abschluss am Sonntag war natürlich Maria gewidmet und uns Müttern. Das gegenseitige Segnen, das inzwischen schon zu einem wunderschönen Ritual geworden ist, führte zu einer emotional getragenen Stimmung. Und so war uns allen klar, der Termin fürs nächste Jahr muss sofort wieder festgehalten werden. Da wohnt ein Sehnen tief uns, nach neuen interessanten Zwischenmahlzeiten, köstlich zubereitet von der Pastoralreferentin und nach einem Wiedersehen. Alte Molkerei – wir kommen: Oktober 2017!

 

Text u. Bilder : UFU's 2016