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21.09.2016 – Nr. 177

Pressegespräch zum Studientag: „Armut und Ausgrenzung als Herausforderung für die Kirche und ihre Caritas“

Während der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda haben die Bischöfe sich heute (21. September 2016) in einem Studientag mit dem Thema „Gemeinsam mit Gott hören wir einen Schrei – Armut und Ausgrenzung als Herausforderung für die Kirche und ihre Caritas“ auseinandergesetzt. Vorträge von Experten und Diskussionsrunden haben den Tag geprägt.

Aus dem Pressegespräch zum Studientag mit Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln), Vorsitzender der Caritaskommission der Deutschen Bischofskonferenz; Prälat Dr. Peter Neher (Freiburg), Präsident des Deutschen Caritasverbandes; Prof. Dr. Heinz Bude (Kassel), Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel und Margurit Assmann (Frankfurt), Caritasbeauftragte im Pfarrgemeinderat von St. Johannes Apostel (Frankfurt-Unterliederbach), dokumentieren wir untenstehend die vorliegenden Statements. Prof. Bude hat frei gesprochen. Außerdem sind eine Zusammenstellung des Deutschen Caritasverbandes e. V. zum Thema Armut sowie die Einführung von Kardinal Woelki beim Studientag zum Herunterladen verfügbar.

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Herausgeber P. Dr. Hans Langendörfer SJ Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz

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Es gilt das gesprochene Wort!

Statement
von Margurit Assmann,
Caritasbeauftragte im Pfarrgemeinderat
von St. Johannes Apostel (Frankfurt-Unterliederbach),
im Pressegespräch zum Studientag
„Gemeinsam mit Gott hören wir einen Schrei – Armut und Ausgrenzung
als Herausforderung für die Kirche und ihre Caritas“
am 21. September 2016 in Fulda
zur Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

scanimage002Unsere Pfarrei, das ist sie noch bis 2018, hatte schon immer ein großes Herz für caritative Anliegen und für Menschen in Notlagen. Wir liegen im Frankfurter Westen und nach den Kriegen wurden immer große Siedlungen gebaut. Menschen aus verschiedenen Standorten, Konfessionen und Religionen wurden wahllos zusammengepfercht, was oft zu Problemen führte. Unterliederbach wurde durchzogen von sozialen Brennpunkten. Gott sei Dank liegen unsere Pfarrkirche, das Gemeindehaus und die Kita mittendrin.

Ein einschneidendes Erlebnis für den Pfarrgemeinderat war die Abmeldung eines eifrigen Kommunionkindes. Wir merkten, dass die Mutter Angst vor der Feier und der Ausstattung hatte. Mit vereinten Kräften und sehr sensibel haben wir es geschafft, dass dieses Mädchen bis heute, jetzt erwachsene Frau und Mutter, gern in St. Johannes ist. Der Caritasverband und der damalige Pfarrer erkannten die Chance, den Pfarrgemeinderat einzubinden in feste Beschlüsse und Verbindlichkeiten, sich den Menschen zuzuwenden. Seit 1992 nach einem Pfarrgemeinderat-Wochenende in Tiefenthal ist das Thema Caritas auf jeder Tagesordnung der Pfarrgemeinderatssitzungen. Zu Beginn hatte ich Angst, dass man laut aufstöhnt, weil andere Themen gefälliger und beliebter sind. Aber wir haben es geschafft, einen Verein gegründet, der uns Freiheit gibt, Geld auszugeben und Geldspenden zu bekommen. Die Satzung ist mit der Gemeinde verankert.

Wir genießen hohes Ansehen, die Lebensberatung gibt es 17 Jahre, das Ehrenamt in den Kleiderläden seit 2001, ebenso das Hilfenetz. Das Feriendorf Hübingen belegen wir mit sogenannten Caritasfamilien nach Empfehlung der Seelsorger oder Erzieher für eine Woche mit pädagogischem Programm. Unsere Ehrenamtlichen werden begleitet und fortgebildet, wann immer es notwendig ist.

Die Caritasverbände in Frankfurt und auf Diözesanebene kümmern sich gut. Alle Zelebranten in unserer Pfarrkirche gestatten, dass wir vor dem Segen caritative Vermeldungen, bekannt geben dürfen, das sind kurze Wege und die Gemeinde trägt alles mit.

So sind wir in St. Johannes froh, nah bei den Menschen zu sein.

Quellen: Homepage Deutsche Bischofskonferenz

Bild, Margurit Assmmann: Bernhard Mühlberger