ORGELFEUERWERK

Kaum zu20160111_renovierung-klais-orgel-009-kopie-kopie glauben, aber wahr: unsere Orgel wird im Advent zwanzig Jahre alt! Wir wären nicht St. Johannes, würde dieses Ereignis nicht gebührend gefeiert: am Samstag, den 17.12. um 19 Uhr mit einem Orgelkonzert, für das wir den auch international bekannten Organisten der Wiesbadener Bonifatiuskirche Gabriel Dessauer gewinnen konnten. Mit dem Programm „Orgelfeuerwerk – das etwas andere Adventskonzert“ steht vorwiegend die heitere Seite des Instruments im Vordergrund, auch für Nicht-Orgelfans! Lassen Sie sich von adventlichen Werken, „Swinging Bach“ und Tschaikovskys „Nußknacker-Suite“ bezaubern und genießen Sie im Anschluß noch ein Glas Wein im Alten Pfarrhaus. Eine kleine Fotoausstellung erinnert an den aufregenden Orgelbau vor 20 Jahren. Der Eintritt ist wie immer frei.

Am Sonntag, den 18.12. wird die Eucharistiefeier aus gleichem Anlaß von der Bläsergruppe Schädlich mitgestaltet und es wartet auch noch eine musikalische Überraschung auf uns. Gleichzeitig gedenken wir des Todestages von Pfarrer Wolfram Pfaff, der ein großer Liebhaber der Orgelmusik war.

Dr. Christopher Kallus

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Gabriel Dessauer:

dsc02836a-kopieDer 1955 in Würzburg geborene Gabriel Dessauer schloss seine Schulzeit am Jesuitenkolleg St. Blasien 1974 mit dem Abitur ab. Er studierte an der Musikhochschule München Orgel und Kirchenmusik u.a. bei Diethard Hellmann und Klemens Schnorr. Nach der A-Prüfung in Kirchenmusik setzte er sein Studium in der Meisterklasse bei Franz Lehrndorfer fort. 1982 wurde ihm das Meisterklassendiplom verliehen.

Schon während der Schulzeit versah er den Organistendienst in St. Blasien. Es folgten Tätigkeiten als Chorleiter und Organist in Tutzing (Ev. Akademie) und München (St. Andreas). Seit 1981 wirkt Dessauer als Kantor an St. Bonifatius, Wiesbaden, der kath. Hauptkirche der Landeshauptstadt.

Orgelkonzerte führten ihn in viele Länder Europas, auf bisher 12 Konzertreisen spielte er Orgelkonzerte in den USA. Er spielte u.a. in New York (St. Patrick’s), Washington (National Cathedral), San Francisco (St. Mary’s Cathedral), Los Angeles (Catholic Cathedral und First Congregational Church und Salt Lake City (Mormon Tabernacle), sowie in bedeutenden Konzertsälen der USA: Methuen Memorial Hall, Merrill Auditorium( Portland, ME) Balboa Park (San Diego). Dessauer hat zahlreiche CDs auf der Orgel von St. Bonifatius, Wiesbaden, aufgenommen.

Von 1995 bis 2013 unterrichtete Dessauer als Dozent für Orgel an der Joh.-Gutenberg-Universität Mainz (heute: Musikhochschule Rheinland-Pfalz). Als Mitglied der „American Guild of Organists“ wurde er 2004 zu einem Vortrag bei der National Convention zum Thema „Die geistlichen Chorwerke von Max Reger“ eingeladen. 2012 hielt er vor dem gleichen Gremium einen Vortrag zum Thema „Tendenzen in der Interpretation der Orgelmusik von J.S. Bach von 1950 bis heute“.

1955                            geboren in Würzburg

1974                            Abitur im Jesuitenkolleg St. Blasien

1975 – 1980               Studium der Kirchenmusik und im Konzertfach Orgel an der Musikhochschule München (Orgel bei Diethard Hellmann und Klemens Schnorr),

1982                            Studium in der Meisterklasse bei F. Lehrndorfer

1975 – 1981                 Kantor und Organist an St. Andreas, München

seit 1981                     Kantor und Organist an St. Bonifatius, Wiesbaden

1995 – 2013               Dozent für Orgel an der Joh.-Gutenberg-Universität Mainz (jetzt: Musikhochschule Rheinland-Pfalz)

Orgelkonzerte in vielen Länder Europas. Bisher 12 Orgelkonzertreisen in die USA (2014: National Shrine, Washington; St. Mary’s Cathedral, San Francisco; Mormon Tabernacle, Salt Lake City)

 

Klais-Orgel St. Johannes Apostel

 Die Klais-Orgel wurde am 3. Adventssonntag 1996 in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht.
Das Orgelwerk besitzt 25 klingende Register auf 3 Manualen und Pedal. Das Instrument hat insgesamt 1708 Pfeifen, davon 72 in Holz und 1636 in einer Zinn-Blei-Legierung.
Im Prospekt der Orgel stehen 80 Pfeifen, die längste Pfeife mit ca. 5m, die kürzeste nur wenige Zentimeter. Das Gesamtgewicht der Orgel beträgt ca. 9500kg. Die Außenmaße des Gehäuses betragen : Höhe = 7m, Breite=4,3m, Tiefe=2,5m.
Die Disposition des Instruments erstellte Domkapellmeister Hans-Otto Jakob (Frankfurt) als zuständiger Orgelsachverständiger des Bistums Limburg in Zusammenarbeit mit Hans-Gerd Klais. Die technische Konstruktion sowie die Prospektgestaltung entwarf Klaus Flügel. Die Intonation des Instruments lag in den Händen von Rolf Linden.
Ungewöhnlich erscheint zunächst die Verteilung von 25 klingenden Registern auf 3 selbständige Manualwerke und Pedal, was bei einer Orgel dieser Größenordnung selten anzutreffen ist. Die Konzeption dieser Orgelanlage zeigt ein großes Hauptwerk, das auf 2 Manualladen verteilt ist. Das 3. Manual dient als schwellbares Solowerk mit farbigen Registern. Die Orgelarchitektur ist in Abhängigkeit zur Orgeltechnik, aber auch in Konsequenz zum modernen Kirchenraum entwickelt worden. Die Orgelgehäusekörper strahlen Ruhe und Spannung zugleich aus. Auf der einen Seite nimmt das so gestaltete Gehäuse Bezug zur Raumarchitektur, lehnt sich an die Gestaltung der seitlichen Fensterfelder an, auf der anderen Seite steht der Gehäusekörper zum inneren Aufbau des Instruments. Im Grundriß schwingt der Orgelkörper zum Chorbereich hin leicht vor. Im Gegensatz zur vorhergehenden Orgel ist das Werk überwiegend vertikal gegliedert und nimmt somit die Linienführung des Chorbereichs auf. Auf diese Weise ordnet sich das Orgelwerk dienend in den Altarbereich als Ort des liturgischen Geschehens ein.
Somit ist der Organist als teil der feiernden Gemeinde in unmittelbarer Nähe von Altar und Ambo und am liturgischen Geschehen beteiligt, ohne den Altarraum einzuschränken.
Orgelweihe 15-dezember-1996

Orgelweihe 15. Dezember 1996