Grußwort zur Ferienzeit

Der Zenmeister Kigen Dogen (1200-1235) sagte einmal: „Erleuchtung ist wie der Mond, der sich in einem Tautropfen auf einem Grashalm spiegelt. Der Mond wird nicht nass, und der Wassertropfen bleibt heil. Und der ganze Mond und der ganze Himmel spiegeln sich selbst nur in einem einzigen Wassertropfen.“

Das Geheimnis in jedem Moment unseres Alltags besteht darin, dass wir, wie der Mond und der Tautropfen, für einen kurzen Moment zugleich wir selbst und alles sind. Unser Wesen wird nicht verändert, nur erweitert. Ähnlich verhält es sich mit der Liebe der Mitmenschen. Sie ist groß wie der Himmel, erfüllt unser Herz, und doch werden wir nicht zu ihnen, sondern nur mehr zu uns selbst. Jeder, der von dir verlangt, etwas anderes zu werden als du selbst, versucht nur seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

In Wahrheit enthält also selbst der kleinste Grashalm die Essenz alles Lebendigen. Erleuchtung ist wie der Kuss von irgendetwas –von einem Naturerlebnis, von einer Begegnung mit einem Menschen, von einer Musik, von einem erhellenden Gottesdienst und von Stille.

Für die bevorstehende Ferienzeit wünschen wir Ihnen, liebe Mitchristen, viele solcher erhellender Begebenheiten. Kommen Sie gesund wieder und bringen Sie sich erholt wieder mit Ihren Talenten in das vielfältige Gemeindeleben ein.

Es grüßen Sie alle:

Ihre Seelsorgerinnen und Seelsorger aus dem Pastoralteam