Überarbeitungsmaßnahmen an unserer Orgel!

Für jeden Kirchenbesucher sichtbar finden seit dem 11.01.2016 an der Klais-Orgel, der Kirche St. Johannes Apostel in Frankfurt-Unterliederbach Arbeiten statt.
Die Orgel hat in ihrem 20. Jahr eine umfangreiche Überarbeitung nötig, insbesondere weil sie – nicht sichtbar, da innen – stark verschmutzt ist.
Damit jeder, der die Orgel kennt oder sich dafür interessiert, einen Einblick erhält, hier eine Aufstellung und Erläuterung dessen, was die Mitarbeiter der Orgelbaufirma Klais leisten.
Wesentlicher Bestandteil einer Orgel sind – wie jeder weiß – die Pfeifen.
Deshalb werden sämtliche Pfeifen ausgehoben und einzeln innen und außen gründlich gereinigt – 1.708 Pfeifen!
Sollten sich Schädigungen an Pfeifen zeigen, werden diese behoben. Damit eine Orgel erklingen kann, muss Wind in die Pfeifen. Dies erfolgt über Bälge durch Kanäle und Windleitungen. Alle diese Teile werden überprüft, undichte Stellen werden beseitigt und der Winddruck kontrolliert. Die Bespannung der Bälge wird erneuert. Die defekte Bespannung war übrigens das größte Problem in den letzten Monaten, das Positiv (II. Manual) musste schon stillgelegt werden.
Ebenso wird das Innere der Orgel und des Spieltisches von Staub und Schmutz befreit. Auch die Manuale, Registerzüge und sonstige Schalter im Spieltisch werden gereinigt und aufgefrischt.
Die Elektroinstallation wird sorgfältig überprüft und den heutigen Sicherheitsanforderungen entsprechend überarbeitet.
Wenn dies alles bewältigt ist, kann der Wiedereinbau aller Teile erfolgen – und auch hier wird den Pfeifen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Sitz der Pfeifen wird überprüft, die Intonation ausgeglichen und abschließend alle Pfeifen neu gestimmt.
Und wenn man schon einmal dabei ist, dann können auch einige Verbesserungen vorgenommen werden.
Wer die Orgel sieht, dem fällt sofort die offene, sichtbare Traktur über dem Spieltisch auf. Diese wird, um Verschmutzung vorzubeugen, mit einem umschließenden Gehäuse versehen, wobei die Front aus Plexiglas besteht, so dass der Blick auf die
Traktur weiterhin bestehen bleibt.
Eine Verbesserung für den jeweiligen Organisten ist das Anbringen einer Schublade unter dem Spieltisch, so dass die Steuerung des Liedanzeigers endlich einen Platz hat sowie der Einbau eines zusätzlichen Sequenzer-Schalters im Spieltisch rechts vom Manual des Hauptwerks. Dieser dient der Weiterschaltung der programmierten Registrierungen und ist für einen Registranten (der z. B. bei Konzerten für den Organisten diesen Schalter bedient) erheblich besser zu erreichen als der bereits
vorhandene Schalter.
Dass diese Arbeiten einige Wochen dauern, wird sicher niemanden überraschen.

Aber rechtzeitig vor Ostern wird die dann “neue-alte” Orgel die Gemeinde mit ihrem vollen Klang erfreuen!

Dr. Rainer Kowalkowski, Verwaltungsrat

Bilder: Bernhard Mühlberger