Zu einer Klausurtagung über die weiteren Schritte im Pfarreiwerdungsprozess hatte der Pastoralausschuss alle interessierten Gemeindemitglieder aus den 5 Pfarreien ins Kloster Tiefenthal eingeladen.

Teilnehmer an der Klausurtagung

Teilnehmer an der Klausurtagung

Über 60 Personen folgten der Einladung und nutzen das Angebot um sich zu informieren, zu beraten und die anstehenden Entscheidungen mit zu gestalten.

Nach dem gemeinsamen Klausurtag im Februar 2012 in St. Georgen war dies das 2. große Treffen zur Vorbereitung des Pfarreiwerdungsprozesses, der offiziell mit einer Auftaktveranstaltung am 25.Mai 2013 beginnen wird.

Mit dem Datum 01.01.2015 soll die „Pfarrei neuen Typs“ Wirklichkeit sein.

Die geforderte Zusammenarbeit der 5 Pfarreien und die dazu notwendigen Strukturreformen bedürfen aber einer dauerhaften und stetigen Vergewisserung der Grundlagen unseres Engagements.

Mit einem Referat von Prof. Dr. Schmaelzle zur der Frage: „Hoffnungspotenzial: „Was ist der Grund unserer Hoffnung für ein Engagement in der heutigen Kirche?“, begannen am Samstagmorgen die Beratungen.

Im Ergebnis wurde klar, dass unser Engagement neben den notwendigen planerischen und organisatorischen Aufgaben letztendlich einem höheren Ziel gerecht werden muss.

Wo wird die Gemeinde von morgen gebraucht? Worin sieht sie sich gefordert?

Ein Leitgedanke in dieser Richtung wäre:
„Der Starke, der mit dem Schwachen weint, wird überleben“.

  • Kann diese zentrale Botschaft die Richtschnur für alles Diskutieren und Organisieren sein?
  • Kann sich unsere zukünftige Zusammenarbeit an der Frage nach der Christuspräsenz, wie lebendig ist Christus in unseren Gemeinden, messen lassen?

Ein weiterer grundlegender Aspekt war das allgemeine Priestertum aller Getauften. Nicht durch die Anzahl der Priester sondern das Mittun jedes Einzelnen werden priesterliche Aufgaben übernommen.

Die Überlegungen führten zu folgenden Fragen an jeden einzelne Teilnehmer:

  • Wie verstehe ich meine Taufe?
  • Wozu bin ich berufen?
  • Was will mir Gott sagen?
  • Was ist meine Sendung?
  • Was sind meine Stärken?
  • Wo und wie kann ich meine Fähigkeiten einbringen?

Am Samstagnachmittag begannen die Beratungen über Projekt- und Arbeitsgruppen.

Die „Pfarrei neuen Typs“, die die bisherigen 5 Pfarreien vereint, bedarf einer gemeinsamen Gründungsvereinbarung.

Die Projekt- und Arbeitsgruppen sollen die Inhalte dieser Gründungsvereinbarung erarbeiten.

9 Projektgruppen wurden vorgeschlagen und die dort zu erarbeitenden Themen schon mal andiskutiert.

  1. – Liturgie
  2. – Katechese
  3. – Caritas
  4. – Zentrales Pfarrbüro
  5. – Verwaltung und Finanzen
  6. – Kitas
  7. – Synodales
  8. – Familie ( Kinder/Jugend)
  9. – Öffentlichkeitsarbeit

Die Projektgruppen sollen die in den Gemeinden bereits bestehenden Abläufe, Prozesse, Konzepte etc. zusammenführen und eine für die Zukunft tragfähige und mehrheitsfähige Vorgehensweise entwickeln.

Als Grundziel aller Vereinbarungen dient der Wunsch:
So einheitlich wie möglich und so selbstständig wie nötig.

Einigkeit bestand darüber, dass Menschen sich in Räumen definieren.
Das bedeutet, dass in der Pfarrei neuen Typs traditionelle Strukturen der Gemeinden auch weiterhin soweit als möglich vor Ort erhalten bleiben.

Es blieben noch viele Fragen offen, die an diesem Wochenende nicht alle ausdiskutiert werden konnten und den Pastoralausschuss in den kommenden Wochen auf Trapp halten.

Ein Wort des Dankes an Herrn Rolf Hartung der uns durch seine Power Point Präsentation vieles hat verdeutlichen können und uns durch die Beratungen geführt hat.

Ebenfalls ein Dankeschön an die Gemeinde St. Michael/ Sossenheim für ihre Vorarbeit.

Sie hat zu einer klaren und überschaubaren Arbeitsatmosphäre geführt und ein zielorientiertes Arbeiten und Diskutieren ermöglicht.

In Erinnerung bleibt die prima Stimmung, der geschwisterliche und freundschaftliche Umgang untereinander, die viele privaten Tete a’ Tetes , der tolle gemeinsame Abend bei Doppelkopf, Gitarrenspiel und viel Geschwätz und so manchem Glas Wein.

Auch das muss man erst mal so ausgelassen hinbekommen.

Bei allen Teilnehmern möchte ich mich für das gemeinsame Wochenende bedanken.

Ich bin mir sicher, dass sich seit St. Georgen auch atmosphärisch viel bewegt hat…

Es macht mir Freude zu erleben, dass helfende Hände ausgestreckt werden und der Eine des Anderen Last trägt, dass es nicht immer nach wir und ihr geht sondern gemeinsam nach Lösungen gesucht wird.

„Auch aus Steinen,
die einem in den Weg gelegt werden,
kann man etwas Schönes bauen.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Thomas Schmidt

Bilder: U. von Janta (33), L. Pörtner (4), B. Mühlberger (4)